Daß Du nicht enden kannst das macht dich groß,
Und daß du nie beginnst das ist dein Los.
Dein Leid ist drehend wie das Sterngewölbe,
Anfang und Ende immer fort dasselbe,
Und was die Mitte bringt ist Offenbar,
Das was zu Ende bleibt und Anfang war.
Du bist der Freunden echter Dichterquelle,
Und ungezählt entfließt dir Well´auf Welle.
Zum Küssen stets bereiter Mund,
Ein Brustgesang der lieblich fließet,
Zum Trinken stets gereizter Schlund,
Ein gutes Herz das sich ergießet.
Und mag die ganze Welt versinken,
Hafis* mit dir, mit dir allein
Will ich wetteifern! Lust und Pein
Sei uns den Zwillingen gemein!
Wie du zu lieben und zu trinken
Das soll mein Stolz, mein Leben sein
Nun töne Lied mit eignem Freuer!
Denn du bist älter, du bist neuer
Johannn Wolfgang Goethe
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